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Historische Fakten zu Edenkoben

Im Jahr 769 wurde die Existenz von Edenkoben erstmals schriftlich bezeugt. Eine Frau Landrada stiftete damals, zum Heile ihrer Seel, in Zotingower marca gelegene Güter an das Kloster Lorsch. Weitere namhafte Schenkungen folgten, darunter 19 Weingärten. Der Weinbau, der seit dem Ende der Römerherrschaft im Niedergang begriffen war, stand also im 8. Jahrhundert hier wieder in Blüte.

Die älteste Schreibweise des Ortsnamens, aber auch die Tatsache, dass im Lorscher Codex bereits 776 die Existenz einer Nazarienkirche in Edenkoben verzeichnet ist, lässt darauf schließen, dass der Ort eine gewisse Größe erreicht hatte und bereits während der Fränkischen Landnahme aus dem Hof eine Odo entstanden ist.

Die umfangreichen Lorscher Besitzungen und Rechte in Edenkoben und weiteren Orten gingen im 12. Jahrhundert an das Hochstift Speyer, welches diese an adelige Herren zu Lehen gab. Letztere, die Grafen von Leiningen, die von Ruppertsberg, Breitenstein und Metz, übertrugen Besitz und Rechte an den Konvent des Zisterzienserinnenklosters Heilsbruck. Sie schufen damit die materielle Grundlage für die Ansiedlung des Klosters im damaligen Ortsteil Wazzenhofen, im Jahr 1262.

Konvent und Äbtissin waren für die folgenden drei Jahrhunderte – vereinfacht gesagt – das Machtzentrum des Ortes und der Region. Auf dem Höhepunkt der Heilsbruck’schen Ära unterstanden 46 Orte – vom Nordelsass bis zur Mittelhaardt – dem Regiment des Klosters. Die nachhaltigste Wirkung auf die Entwicklung Edenkobens ging von der fortschrittlichen klösterlichen Weinbautechnik aus.

Aber auch unter den geistlichen Winzerinnen war das Leben der Edenkobener kein Honigschlecken. Das wurde im Bauernkrieg 1525 deutlich, in dessen Verlauf das Kloster getragen, hierhergekommen: Schweizer, Tiroler, Glaubensflüchtlinge aus Frankreich; viele Familiennamen zeugen heute noch davon.

1794 brandeten die Wellen der Französischen Revolution bis an den Rhein. Edenkoben wurde Kriegsschauplatz, durchlebte Plünderungen, Brandschatzungen, Verfolgungen. 1797 wurde Edenkoben Teil der Französischen Republik und Hauptort eines Canton (mit 31 Dörfern) im neu gebildeten Department Donnersberg. Wie bei allen Zeitenwenden gab es nun Verlierer und Gewinner. Man kann sich vorstellen, welch menschliches Spannungsfeld dies in einem Ort mit damals 2800 Einwohnern erzeugte.

Kaum waren Irritationen der neuen Herrschaft verkraftet und die „Französische Freiheiten“ eingeübt, erfolgte erneut ein Bruch. Als Folge des Wiener Kongresses wurde die Pfalz, und damit Edenkoben, 1816 bayrisch. Wieder waren die Meinungen geteilt. Was man unter dem „Franzmann“ kritisiert hatte, empfand man nun unter dem „Zwockel“ als Segnung. Unter der königlich-bayerischen Regierung blieb Edenkoben Kantonshauptort (mit 22 Dörfern) und wurde 1818 sogar Stadt.

Im Rückblick neigen die Edenkobener dazu, die weiß-blaue Zeit zu glorifizieren. Man darf jedoch die Kehrseite der Medaille nicht vergessen: In den Jahren, in denen Ludwig I oberhalb Edenkoben seine „Villa“ erbaute und in den Folgejahren dort zum Sommeraufenthalt weilte, grassierte am Fuße des Schlosses Hungersnot. Nicht ohne Grund verließen im 19. Jahrhundert über 1600 Edenkobener ihre Heimat in Richtung Russland und USA.

Dennoch, zwischen 1818 und 1918 haben sich jene Strukturen herausgebildet, die bis heute nachwirken: Mittelpunktfunktion in Verwaltung und Schule, Handel, Industrie, Fremdenverkehr und Qualitätsweinbau. Die Jahre nach 1871, die so genannte „Gründerzeit“, spiegelte sich auch im Mikrokosmos Edenkoben: Die Schullandschaft blühte, es gab eine beachtliche Zahl an Industriearbeitsplätzen, technische Neuerungen wie Wasserleitung, elektrisches Licht, Telefon oder Kino hielten Einzug, eine intensive Bautätigkeit ließ den Ort über seine traditionelle geographische Ausdehnung hinaus expandieren und, mit seinen im „neuen“ Stil errichteten Wohn- und Geschäftshäusern, einen kleinstädtischen Charakter annehmen. 1905 zählte Edenkoben 5144 Einwohner. Das Vereinsleben blühte – der Chauvinismus mitunter auch.

Der zunächst von Jubel begleitete Aufbruch in den ersten Weltkrieg (in dessen Verlauf 182 Männer aus Edenkoben starben) und das Ende der Monarchie sowie die folgenden vier Jahrzehnte haben die Edenkobener, wenn auch in ländlichen Dimensionen, wie die meisten Pfälzer erlebt: Rheinlandbesetzung, Separatismus, Weltwirtschaftskrise, und die NS-Willkürherrschaft hinterließen tiefe Spuren.

Mit dem demokratischen Neubeginn nach 1945 begann eine in unserer Geschichte beispiellose Friedenszeit und mit dem „Wirtschaftswunder“ ein ebensolcher Wohlstand.

1972 wurde Edenkoben Sitz einer Verbandsgemeinde, von der aus 16 ehemalige „Kantons“ – Gemeinden verwaltet werden.

Herbert Hartkopf


Wichtige Jahre und Wendepunkte

769 Erste urkundliche Erwähnung Edenkobens im "Lorscher Kodex"
776 Erhält das Kloster Lorsch die St. Nazariuskirche in "Zotingkowe" zum Geschenk
1262 KlosterVerlegung des Klosters Heilsbruck von Harthausen nach Wazzenhofen.
(heute Teil von Edenkoben)
1539/1565 Edenkoben wird kurpfälzisch
1551 Erste Edenkobener Wasserleitung
1560 Edenkoben erhält die Marktrechte
1565 Auflösung des Kloster Heilsbruck
1714 Der Edenkobener "Gesundheitsbrunnen" zieht viele Heilungssuchende an
1794 Schänzelschlacht
1798 Edenkoben wird französisch
1802 Cantons-Hauptort Edenkoben im Department Donnersberg
1816 Edenkoben wird bayrisch
1818 Edenkoben erhält städtisches Wahlrecht
1846-1852 Schloss Villa LudwigshöheErbauung von Schloss Villa Ludwigshöhe als Sommerresidenz der bayrischen Könige durch König Ludwig I
1855 Erbauung des "königlichen" Bahnhofs, zerstört bei einem Luftangriff im Januar 1945
1862 Das Krankenhaus "Ludwigsstift" wird mit der Unterstützung König Ludwigs I. erbaut
1889/90 Bau der St. Ludwigskirche
1900 Elektrifizierung nach der Errichtung eines Elektrizitätswerkes in Edenkoben
1912 Inbetriebnahme der "Oberlandbahn" (heute Palatinabus)
1938 Zerstörung der 1827 erbauten Synagoge in der "Reichskristallnacht"
1954 Errichtung der Finanzschule (heute Hochschule für Finanzen - Landesfinanzschule)
1954 Errichtung der Sportschule des Südwestdeutschen Fußballverbandes
1954 Bau der ersten (und einzigen) pfälzischen Sesselbahn
  sesselbahnsesselbahn
1972 Edenkoben wird Sitz der neugeschaffenen Verbandsgemeinde
1986 Autobahnanschluss an die A65
Bau des Weinstraßenstadions
1987 Errichtung Museum für Weinbau und Stadtgeschichte
1994 Totalsanierung Kurpfalzsaal
2003 Neubau Gymnasium Edenkoben.
Neuanlage der Bahnstation
2011 Neugestaltung "Schafplatz"
2016 Eröffnung der "alla hopp!-Anlage"
2018 Indienststellung des neuen Städtischen Bauhofs
2018 Inbetriebnahme der Schul- und Vereinssportanlage
2019 1250 Jahre Edenkoben

Historische Fakten zu Edenkoben

Im Jahr 769 wurde die Existenz von Edenkoben erstmals schriftlich bezeugt. Eine Frau Landrada stiftete damals, zum Heile ihrer Seel, in Zotingower marca gelegene Güter an das Kloster Lorsch. Weitere namhafte Schenkungen folgten, darunter 19 Weingärten. Der Weinbau, der seit dem Ende der Römerherrschaft im Niedergang begriffen war, stand also im 8. Jahrhundert hier wieder in Blüte.

Die älteste Schreibweise des Ortsnamens, aber auch die Tatsache, dass im Lorscher Codex bereits 776 die Existenz einer Nazarienkirche in Edenkoben verzeichnet ist, lässt darauf schließen, dass der Ort eine gewisse Größe erreicht hatte und bereits während der Fränkischen Landnahme aus dem Hof eine Odo entstanden ist.

Die umfangreichen Lorscher Besitzungen und Rechte in Edenkoben und weiteren Orten gingen im 12. Jahrhundert an das Hochstift Speyer, welches diese an adelige Herren zu Lehen gab. Letztere, die Grafen von Leiningen, die von Ruppertsberg, Breitenstein und Metz, übertrugen Besitz und Rechte an den Konvent des Zisterzienserinnenklosters Heilsbruck. Sie schufen damit die materielle Grundlage für die Ansiedlung des Klosters im damaligen Ortsteil Wazzenhofen, im Jahr 1262.

Konvent und Äbtissin waren für die folgenden drei Jahrhunderte – vereinfacht gesagt – das Machtzentrum des Ortes und der Region. Auf dem Höhepunkt der Heilsbruck’schen Ära unterstanden 46 Orte – vom Nordelsass bis zur Mittelhaardt – dem Regiment des Klosters. Die nachhaltigste Wirkung auf die Entwicklung Edenkobens ging von der fortschrittlichen klösterlichen Weinbautechnik aus.

Aber auch unter den geistlichen Winzerinnen war das Leben der Edenkobener kein Honigschlecken. Das wurde im Bauernkrieg 1525 deutlich, in dessen Verlauf das Kloster getragen, hierhergekommen: Schweizer, Tiroler, Glaubensflüchtlinge aus Frankreich; viele Familiennamen zeugen heute noch davon.

1794 brandeten die Wellen der Französischen Revolution bis an den Rhein. Edenkoben wurde Kriegsschauplatz, durchlebte Plünderungen, Brandschatzungen, Verfolgungen. 1797 wurde Edenkoben Teil der Französischen Republik und Hauptort eines Canton (mit 31 Dörfern) im neu gebildeten Department Donnersberg. Wie bei allen Zeitenwenden gab es nun Verlierer und Gewinner. Man kann sich vorstellen, welch menschliches Spannungsfeld dies in einem Ort mit damals 2800 Einwohnern erzeugte.

Kaum waren Irritationen der neuen Herrschaft verkraftet und die „Französische Freiheiten“ eingeübt, erfolgte erneut ein Bruch. Als Folge des Wiener Kongresses wurde die Pfalz, und damit Edenkoben, 1816 bayrisch. Wieder waren die Meinungen geteilt. Was man unter dem „Franzmann“ kritisiert hatte, empfand man nun unter dem „Zwockel“ als Segnung. Unter der königlich-bayerischen Regierung blieb Edenkoben Kantonshauptort (mit 22 Dörfern) und wurde 1818 sogar Stadt.

Im Rückblick neigen die Edenkobener dazu, die weiß-blaue Zeit zu glorifizieren. Man darf jedoch die Kehrseite der Medaille nicht vergessen: In den Jahren, in denen Ludwig I oberhalb Edenkoben seine „Villa“ erbaute und in den Folgejahren dort zum Sommeraufenthalt weilte, grassierte am Fuße des Schlosses Hungersnot. Nicht ohne Grund verließen im 19. Jahrhundert über 1600 Edenkobener ihre Heimat in Richtung Russland und USA.

Dennoch, zwischen 1818 und 1918 haben sich jene Strukturen herausgebildet, die bis heute nachwirken: Mittelpunktfunktion in Verwaltung und Schule, Handel, Industrie, Fremdenverkehr und Qualitätsweinbau. Die Jahre nach 1871, die so genannte „Gründerzeit“, spiegelte sich auch im Mikrokosmos Edenkoben: Die Schullandschaft blühte, es gab eine beachtliche Zahl an Industriearbeitsplätzen, technische Neuerungen wie Wasserleitung, elektrisches Licht, Telefon oder Kino hielten Einzug, eine intensive Bautätigkeit ließ den Ort über seine traditionelle geographische Ausdehnung hinaus expandieren und, mit seinen im „neuen“ Stil errichteten Wohn- und Geschäftshäusern, einen kleinstädtischen Charakter annehmen. 1905 zählte Edenkoben 5144 Einwohner. Das Vereinsleben blühte – der Chauvinismus mitunter auch.

Der zunächst von Jubel begleitete Aufbruch in den ersten Weltkrieg (in dessen Verlauf 182 Männer aus Edenkoben starben) und das Ende der Monarchie sowie die folgenden vier Jahrzehnte haben die Edenkobener, wenn auch in ländlichen Dimensionen, wie die meisten Pfälzer erlebt: Rheinlandbesetzung, Separatismus, Weltwirtschaftskrise, und die NS-Willkürherrschaft hinterließen tiefe Spuren.

Mit dem demokratischen Neubeginn nach 1945 begann eine in unserer Geschichte beispiellose Friedenszeit und mit dem „Wirtschaftswunder“ ein ebensolcher Wohlstand.

1972 wurde Edenkoben Sitz einer Verbandsgemeinde, von der aus 16 ehemalige „Kantons“ – Gemeinden verwaltet werden.

Herbert Hartkopf


Wichtige Jahre und Wendepunkte

769 Erste urkundliche Erwähnung Edenkobens im "Lorscher Kodex"
776 Erhält das Kloster Lorsch die St. Nazariuskirche in "Zotingkowe" zum Geschenk
1262 KlosterVerlegung des Klosters Heilsbruck von Harthausen nach Wazzenhofen.
(heute Teil von Edenkoben)
1539/1565 Edenkoben wird kurpfälzisch
1551 Erste Edenkobener Wasserleitung
1560 Edenkoben erhält die Marktrechte
1565 Auflösung des Kloster Heilsbruck
1714 Der Edenkobener "Gesundheitsbrunnen" zieht viele Heilungssuchende an
1794 Schänzelschlacht
1798 Edenkoben wird französisch
1802 Cantons-Hauptort Edenkoben im Department Donnersberg
1816 Edenkoben wird bayrisch
1818 Edenkoben erhält städtisches Wahlrecht
1846-1852 Schloss Villa LudwigshöheErbauung von Schloss Villa Ludwigshöhe als Sommerresidenz der bayrischen Könige durch König Ludwig I
1855 Erbauung des "königlichen" Bahnhofs, zerstört bei einem Luftangriff im Januar 1945
1862 Das Krankenhaus "Ludwigsstift" wird mit der Unterstützung König Ludwigs I. erbaut
1889/90 Bau der St. Ludwigskirche
1900 Elektrifizierung nach der Errichtung eines Elektrizitätswerkes in Edenkoben
1912 Inbetriebnahme der "Oberlandbahn" (heute Palatinabus)
1938 Zerstörung der 1827 erbauten Synagoge in der "Reichskristallnacht"
1954 Errichtung der Finanzschule (heute Hochschule für Finanzen - Landesfinanzschule)
1954 Errichtung der Sportschule des Südwestdeutschen Fußballverbandes
1954 Bau der ersten (und einzigen) pfälzischen Sesselbahn
  sesselbahnsesselbahn
1972 Edenkoben wird Sitz der neugeschaffenen Verbandsgemeinde
1986 Autobahnanschluss an die A65
Bau des Weinstraßenstadions
1987 Errichtung Museum für Weinbau und Stadtgeschichte
1994 Totalsanierung Kurpfalzsaal
2003 Neubau Gymnasium Edenkoben.
Neuanlage der Bahnstation
2011 Neugestaltung "Schafplatz"
2016 Eröffnung der "alla hopp!-Anlage"
2018 Indienststellung des neuen Städtischen Bauhofs
2018 Inbetriebnahme der Schul- und Vereinssportanlage
2019 1250 Jahre Edenkoben

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