Jahrgänge 1929/30 und 1930/31

Als sich 1980 ehemalige Schülerinnen und Schüler der Geburtsjahrgänge 1929-1931 zum traditionellen Heimattreffen wieder einmal versammelten, hatten sie eine geniale Idee. Sie wollten etwas tun für ihre Heimatstadt, in der sie ihre Jugend und teilweise auch ihr ganzes bisheriges Leben verbracht haben.

Was hätte sich dazu besser geeignet, als die schon in den 60-er Jahren von Josef Keilbach, auf seinem privaten Wingertgelände erbaute und in die Jahre gekommene „Keilbach-Weinlaube“ etwas zu verschönern.
Dazu stifteten sie neue, bequeme Sitzbänke und gaben dem von Reben umrankten Laubensitz, von nun an den Namen „Liebeslaube der Fünfziger“ was auch mit der dazu gespendeten hölzernen Hinweistafel für die Nachwelt deutlich gemacht wurde.
Dieser gewählte Begriff, mag wohl auch aus der Erinnerung heraus, an frühere, dortige Erlebnisse entstanden sein, wenn man mit seiner Liebschaft, die beeindruckende Aussicht auf die nahen, damals grünen Bergwälder und die gegenüber in greifbarer Nähe befindlichen stattlichen Denkmäler, wie das Kloster Heilsbruck, das Herrenhaus oder das in der Ferne zu erkennede Hambacher Schloss, betrachten konnte.
Jetzt nach weiteren fast 50 Jahren, wo immer weniger der damaligen Begründer sich dieser Liebeslaube noch erinnern werden, haben die unermüdlichen Nagezähne von Wind und Wetter den verbauten Stoffen erheblich zugesetzt. Die Schrift blätterte ab, die Spanndrähte der Umzäunung hatten sich in Flugrost verwandelt, gleichwohl die Metallgestelle, Halterungen und Befestigungen waren abgerissen, die Fassbodenbeschriftung von Sonne und Feuchtigkeit ausgelaugt. Die vier farbverwitterten Bänke schwankten bereits schon bei leichtem „Pfälzer Wind“ hin und her und hatten bereits bei nur einem Ruhe- und Entspannung Suchenden ihren Kipppunkt erreicht. Die Sitzbretter hatten auch ihre besten stabilen Zeiten schon lange hinter sich gelassen. Das war nun das Zeichen für das Team „Weinlehrpfad“, kurz WLP-Team genannt.

Patenschaft: WLP-Team
Titelbild: v.l. Rolf Baumann, Rolf Wachowski, Marcus Schreieck, Jürgen Alter, Ludwig Schneider, Bernd Haunstetter und Alois Wintergerst


Lage: Villastraße 3, 67480 Edenkoben


Frühjahr 2022 - Wind und Wetter haben auch der "Liebeslaube" zugesetzt.

Im Frühjahr 2022 wurde die Notwendigkeit, speziell in diesem Fall schnell und gründlich sanieren zu müssen, erkannt. Das Team hat sich zur ehrenamtlichen Arbeitsaufnahme selbst entsandt.
In diesem Team gibt es nicht nur Hammer, Bohrer und Zange beherrschende Aktive, auch die mit gekonnten Pinselstrichen und Farben umgehende Zunft der Kunstmaler ist hier versammelt. So kann es als äußerster Glücksfall bezeichnet werden, dass Alois Wintergerst, sozusagen ein Rembrandt der Weinstraße, die gezielte, zeitaufwändige Restaurierung der Fassböden und die Neugestaltung der Liebeslaubentafel in die geübte, ruhige Hand genommen hat. Die restlichen Teammitglieder kümmerten sich um die Entrostung der stählernen Gestelle, der Standfüße der Bänke und gaben ihnen durch einen neuen Anstrich wieder ein frisches Aussehen. Die gesamte Verdrahtung wurde über eine Länge von 30 m erneuert. Der Zaun hat jetzt wieder seine alte Spannung erreicht. Die ursprünglichen Kunststoffbretter der Bänke, wurden gegen entsprechende und nun dazu passende Sitzflächen aus Holz erneuert. Und die vom städtischen Bauhof aufgestellten Mülleimer sorgen nun dafür, dass es nur noch wenige Menschen gibt, die das große Loch zur Entsorgung immer noch nicht treffen wollen.


2023 / 2024

Endlich war es dann geschafft - die Liebeslaube der Fünfziger erstrahlt im neuen Glanz. Eine gehobelte Fassdaube mit weit sichtbarem Schriftzug, macht Wanderer und Vorbeifahrende schon früh auf diese Laube aufmerksam und ein neu beschrifteter Eichenholzboden informiert Interessierte des Edenkobener Weinlehrpfades über die Entstehung und den nachhaltigen Gedanken der „verliebten“ Fünfziger aus dem Jahr 1980.